Was kommt, wenn der letzte Ton verklungen ist? Wenn alles gesagt ist, wenn der letzte Vorhang fällt und die Akteure wieder vom Publikum getrennt sind. Nichts? Ein Neuanfang? Auch KRAYENZEIT stellen sich diese fundamentalen Fragen. Aus gutem Grund: Sie haben mit dem epochalen „Staub und Tränen - Teil 2: ...zurück ins Licht“ ein Album vorgelegt, dem es nichts hinzuzufügen gibt
Doch, eines vielleicht: So voller Inbrunst, voller Furor und Leben klang der verwunschene, magische Folk Rock der Süddeutschen noch nie. Die Fortsetzung ihres letztjährigen Höhepunkts „Staub & Tränen - Teil 1: Aus der Asche“ zieht alle Register ihres Könnens. Und das sind, wie die treue Fangemeinde natürlich längst weiß, eine ganze Menge: Die Band spielt als hinge ihr Leben davon ab, trotzt allen Stürmen, allen Widrigkeiten einzig und allein mit der Kraft ihrer Musik. Wird das Segel halten? Trotzt der Kahn den Stürmen, den Klippen des Lebens? Die traurige Antwort ist: nein. Und die Band spielt dennoch so furios wie nie.
Stücke wie das anmutige „Dezemberstern“, das wirbelnde „Teufelsgeiger“ oder das geheimnisvolle „Die 7. See“ gehören nicht nur zum besten und packendsten, was es in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Folk Rock zu hören gab; die Songs werden zudem von einer intimen Verletzlichkeit und einem letzten Aufbäumen getragen, zugleich carpe diem und memento mori, Requiem und Feier der Wiedergeburt.
Die Zukunft ist ungewiss, tönt es zwischen den Zeilen. Doch solange wir nicht aufhören zu tanzen, können wir auch nicht sterben. Wenn sich der Staub gelegt hat und wenn die Tränen getrocknet sind, dann wird jedoch eines bleiben: Ein Album, das als Vermächtnis in die Geschichte eingehen wird - gekrönt von einem Hörbuch auf einer Bonus-CD, das auf einem exklusiven Roman aus der Feder des Bestseller-Autors Boris Koch basiert. Ein würdigerer letzter Akt für eine einzigartige Band ist schwer vorstellbar. Vielen Dank für die Musik und gute Reise, KRAYENZEIT. Ihr werdet fehlen.
